Warum Sie eine Außenurne nicht festkleben sollten
Wenn eine Urne im Außenbereich platziert wird, geschieht dies meist aus dem persönlichen Wunsch heraus, einem geliebten Menschen eine schöne und würdige letzte Ruhestätte zu bieten. Häufig wird die Urne in einem Urnengarten, einer Urnenwand, einem Urnengrab oder einem bestehenden Grabmal aufgestellt. Immer häufiger findet die Urne ihren Platz auch im privaten Garten, wo sie beispielsweise auf einem Sockel, neben einem Gedenkstein oder in einem speziellen Urnenmonument aufgestellt wird.
Ein wichtiger Aspekt, der oft übersehen wird, ist die Art und Weise, wie die Urne befestigt wird. Das feste Verkleben oder Verfugen der Urne scheint zunächst praktisch, kann aber langfristig erhebliche Schäden verursachen.
Warum verkleben Menschen Urnen?
Der Gedanke hinter dem Verkleben ist nachvollziehbar. Man möchte verhindern, dass die Urne bei starkem Wind, Regen oder versehentlichem Berühren verrutscht oder umkippt. Hinzu kommt leider – insbesondere bei bestimmten Metallarten – auch das Risiko von Diebstahl. Eine feste Befestigung mit Kleber oder Dichtstoff scheint daher eine sichere und zuverlässige Lösung zu sein.
Was zunächst sinnvoll erscheint, kann jedoch langfristig zu Schäden führen, insbesondere durch Feuchtigkeitsprobleme, eingeschränkte Luftzirkulation sowie daraus resultierenden Frost- und Oxidationsschäden.
Feuchtigkeitsprobleme durch Verkleben
Wird eine Urne direkt am Untergrund verklebt, entsteht eine dauerhafte Abdichtung zwischen Urne und Oberfläche. Dadurch wird verhindert, dass Feuchtigkeit und Regenwasser abfließen oder verdunsten können. Wasser sammelt sich somit unter und rund um den Urnenboden. Je nach Porosität nimmt die Urne Feuchtigkeit auf, selbst wenn sie aus winterfester Keramik, Marmor oder Granit besteht.
Frostschäden
In den kalten Monaten kann angesammelte Feuchtigkeit unter einer festgeklebten Urne gefrieren. Da Wasser beim Gefrieren expandiert, entsteht erheblicher Druck sowohl auf den Urnenboden als auch auf die Klebeschicht. Zudem können UV-Strahlung und die Reaktion von Feuchtigkeit mit Kremationsasche (Kalk) zu Verfärbungen und Abplatzungen bei keramischen und Natursteinurnen führen. Sie können sogar reißen oder aufplatzen.
*Wir empfehlen stets, eine Aschebeutel zu verwenden, damit die Asche selbst im schlimmsten Fall zusammenbleibt.
Oxidation und Rostbildung
Ein weiteres Resultat von Feuchtigkeitsansammlungen ist die Oxidation, allgemein als Rost bekannt, insbesondere bei Metallurnen aus Edelstahl (vor allem Edelstahl 304 und in geringerem Maße Edelstahl 316). Obwohl Edelstahl als äußerst haltbar gilt, bedeutet "rostfrei" nicht automatisch "rostbeständig".
Bei anhaltender Feuchtigkeitseinwirkung, insbesondere in Meeresnähe und ohne ausreichende Belüftung, können dauerhafte feuchte Bedingungen oberflächliche Korrosion und letztlich tiefere Rostbildung verursachen.
Die Bedeutung von Luftzirkulation für Außenurnen
Ein wesentliches Element zur Vermeidung der genannten Probleme ist eine ausreichende Luftzirkulation um und unter der Urne. Wenn die Urne leicht erhöht aufgestellt wird, kann die Luft frei zirkulieren, wodurch Feuchtigkeit natürlich verdampfen kann.
Gute Luftzirkulation verhindert Feuchtigkeitsstau und sorgt dafür, dass das Material nach Regen oder Tau schneller trocknet. Dies verlängert die Lebensdauer der Urne erheblich und vermeidet langfristige Schäden durch Feuchtigkeit, Frost und Oxidation.
Warum Kunststofffüße die bessere Lösung sind
Die einfachste und effektivste Möglichkeit, für ausreichende Luftzirkulation zu sorgen, ist die Verwendung von Kunststofffüßen. Diese kleinen, unauffälligen Füße werden unter der Urne angebracht und heben diese leicht vom Untergrund ab.
Kunststofffüße lassen sich einfach an fast jeder Urne anbringen. Sie eignen sich sowohl für Keramik-, Granit- als auch Edelstahlurnen und bieten sicheren Halt, ohne die Urne zu beschädigen. Es ist wichtig, hochwertige, UV-beständige und wetterfeste Füße zu verwenden, damit sie lange halten.
- Tipp! Kunststofffüße sind in jedem Baumarkt erhältlich.
- Tipp! Wir haben in der Vergangenheit spezielle Schraubstifte für Edelstahl- und Bronzeurnen angefertigt, die an der Urne befestigt (geschweißt) und anschließend am Denkmal montiert wurden.
- Tipp! Achten Sie bei der Produktbeschreibung genau darauf, ob die Urne für den Außenbereich geeignet ist. Wir empfehlen Urnen aus Granit, Edelstahl oder Bronze.
*Weitere Informationen darüber, welche Urnen für den Außenbereich geeignet sind und welche nicht, finden Sie hier.
Zusammenfassung
Obwohl das Verkleben einer Außenurne zunächst stabilitätsfördernd erscheint, zeigen Praxiserfahrungen, dass dies langfristig Schäden verursacht. Festgeklebte Keramik- und Natursteinurnen sind frostgefährdet, Metallurnen können durch mangelnde Luftzirkulation rosten.
Durch die Verwendung einfacher Kunststofffüße bleibt die Urne trocken, die Luft zirkuliert besser und das schöne Erinnerungsstück bleibt dauerhaft erhalten. Auf diese Weise schaffen Sie Ihrem Angehörigen eine würdige, nachhaltige und schöne Ruhestätte im Freien, die Generationen überdauert.
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